Unser Leben in den letzten zwei Monaten haben wir bewusst minimalistisch geführt. Allein unser über 30-jähriger Volvo steht schon für Entschleunigung. Wir sind mit wenig Gepäck unterwegs, können im Auto schlafen oder unser Zelt aufbauen und haben sogar unter freiem Himmel übernachtet. Zwischendurch genießen wir auch den Komfort einer AirBnB-Unterkunft, die uns dann wie der reine Luxus vorkommt.

In dieser Zeit hat sich für uns ein unbändiges Lebensgefühl der Unabhängigkeit und Freiheit entwickelt. Durch das Outdoorleben sind wir so viel näher an der Natur dran, bekommen jeden Sonnenstrahl und jeden Regentropfen hautnah mit. Das führt zu einem neuen Staunen über die Schöpfung und zu vielen besonderen Begegnungen mit Elchen, Rentieren, Singschwänen… 

Die Pasta mit Pesto, auf dem Camping-Kocher zubereitet, wird zum Festmahl während des Sonnenuntergangs. Der lösliche Kaffee am einsamen Strand wird zum exklusiven Genuss. Das Schlafen unter freiem Himmel wird zur Nacht im Multisterne-Hotel. Die Welt steht uns offen, bis zum Horizont und darüber hinaus. Wir schlagen unser Zelt auf, wo wir wollen, wissen am Morgen nicht, wo wir am Abend übernachten. Wir waschen uns im Meer, schöpfen Trinkwasser aus einem Bergsee, pflücken ein paar Blaubeeren in den Wäldern. Nach Sonnenuntergang am knisternden Lagerfeuer sitzen, ein Schluck Wein, dazu Stockbrote backen, auf die Stille hören… das sind die Höhepunkte unserer Tour. Im Laufe der Zeit wird uns klar: Wie wenig brauchen wir zum Glücklichsein!

Die schönsten Orte haben wir per Muskelkraft erreicht. Sie waren nicht teuer, aber einsam und exklusiv.

Erfahrung auf unserem Trip

Wir haben nicht gänzlich auf die Dienste des Internets verzichtet, das Reisen wird doch sehr erleichtert durch spontane Buchungen von Unterkünften oder einfach nur der Suche nach der nächsten Bäckerei. Aber wir sind aus der nie endenden Nachrichtenflut ausgestiegen und waren wenig auf sozialen Medien aktiv. Das hat uns geholfen, den Kopf frei zu bekommen und intensiver im Hier und Jetzt zu leben.

Auf unseren Bergwanderungen waren wir meistens ganz offline. Dabei kommt ein Gefühl auf, dass man heute kaum noch kennt: Wir sind ganz auf uns allein gestellt, keine Hilfe per Google ist jetzt möglich, keiner bekommt Instagram Posts von unseren Erlebnissen… Früher waren wir auf unseren Reisen immer auf diese Weise unterwegs – heute unvorstellbar!

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